Smartphone nach Lego-Prinzip: Spielzeug für Erwachsene oder revolutionäre Idee?

bg_problemEin Smartphone nach Lego-Baustein-Prinzip zu produzieren dürfte vor allem diejenigen der Nutzer freuen, die sich regelmäßig darüber ärgern, dass die großen Technik-Unternehmen ihre Geräte so fertigen, dass ein Zugriff auf das Innenleben selber kaum noch machbar ist. Der niederländische Designer Dave Hakkens hat hier eine ganz bestimmte Vorstellung, Phoneblogs heißt seine Idee.

Der Wettstreit der Smartphonehersteller richtet sich auch auf ein möglichst geringes Gewicht der Geräte. Je flacher umso leichter, desto besser, so die Devise. Ein Problem dabei, der Nutzer erhält immer weniger Möglichkeiten, das Gerät öffnen zu können, ein selbst durchgeführter Akkuaustausch ist nur noch in den wenigsten Fällen möglich und auch die Speicherkartenaufrüstung ist längst kein Standard mehr, auch nicht bei Android-Devices. Moderne Technik nimmt nun mal immer mehr Platz in Anspruch und im Innenleben des Gerätes herrscht makro-minimalistisches Platzangebot. Eine beispielhafte Entwicklung beschreibt der Werdegang der SIM-Karten der verschiedenen Mobilfunkanbieter, aus der Full-size SIM wurde Mini-SIM, es folgte dank iPhone 4 die Mirco-SIM, inzwischen sind wir sogar schon bei der Nano-SIM-Karte angekommen. Der Trend geht also weiter Richtung Mikrotechnik.

bg_designDie Idee des Designers Dave Hakkens darf dann auch eher als Rückschritt als eine weitere Entwicklung verstanden werden, zumindest aus der Sicht der großen Entwickler der jeweiligen Smartphone Konzerne. Seine Idee basiert auf der Grundlage einer Hauptplatine. Diese dient als Steckplatz für einzelne Handy-Module, die einzeln ausgetauscht und gewechselt werden können. Dieses simple Prinzip ist nicht nur einfach, sondern ebenso genial und das in mehrfacher Hinsicht.

  1. Die Nutzer können defekte Gerätemodule einfach austauschen, ohne das Gerät an den jeweiligen Firmenservice einreichen zu müssen. Der Wechsel eines Akkus oder eines defekten Displays ist damit problemlos selbst, zu bewerkstelligen. Das Spart zeit, Ärger und vor allem Kosten
  2. Das Gerät könnte durch einzelne Upgrades verbessert und individualisiert werden. Die Anschaffung eines komplett neuen Smartphones wäre nicht mehr nötig.
  3. Solch eine Produktentwicklung und Fertigung wäre umwelt- und ressourcenschonend, da bei einem Defekt nicht das ganze Gerät entwertet werden müsste, sondern nur der jeweilige Geräteteil, der tatsächlich defekt ist oder aus anderen Gründen ausgetauscht werden muss.

Die Handhabung wäre in der Tat recht unkompliziert. Auf der einen Platinenseite wird das Display aufgesteckt und mittels Schrauben festgehalten. Auf der Rückseite können dann andere Module wie: Speicher, Kamera, Mobilfunk- und WIFI-Einheiten, CPU und so weiter eingesteckt werden. Unterschiedliche Modulgrößen erlauben zum Beispiel auch ein Update einer größeren Kamera, dafür könnte eine Speichereinheit mit weniger Kapazität und Baugröße Verwendung finden.

Das angestrebte Projekt befindet sich derzeit noch in einer frühen Phase. Ähnlich wie bei Finanzierungsprojekten aus dem Crowdfunding, sucht der Niederländer nach einer Möglichkeit, seine Idee zu realisieren. Wie bei einem Wettbewerb soll dieses Projekt mittels abgegebener Stimmen von Interessierten zu einer Umsetzung kommen.

Quelle Bidl- und Videomaterial: phonebloks.com

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