Russland rüstet sich für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele 2014. Dass es hierbei eher um die Einschränkung als um Freiheit geht, dürfte klar sein. So verhält es sich dann auch mit der Pressefreiheit, um die journalistische Berichterstattung von den unterschiedlichen Wettbewerben und vor allem über die Art und Weise der Verbreitung. So soll es untersagt werden, während der Winterspiele in Sochi, Fotos mit dem Smartphone aufzunehmen und diese zu via Mobilfunk zu verbreiten.
Das Computerportal GigaAndroid berichtet über eine entsprechende Veröffentlichung des russischen Nachrichtensenders R-Sport. Darin heißt es, dass es Medienvertretern nicht gestattet sein wird während der Olympischen Spiele in Sotchi unbefugtes Bildmaterial nach Außen zu teilen. Das beinhaltet die Berichterstattung außerhalb genehmigter Medien, nur akkreditierte Pressevertreter dürfen mit professioneller Ausstattung über die Winterspiele berichten. Sollten die Journalisten aber über Mittel der mobilen digitalen Kommunikationstechnik und Social Networks zurückgreifen, werde den betroffenen Journalisten die Akkreditierung entzogen. Die Medienvertreter dürften nur mit professionellen journalistischen Mitteln wie Kameras und Mikrofonen Berichterstattung ausführen. Smartphones und Tablet PCs für die Blogeintarg oder Tweeterstellung sollen ebenfalls zum Entzug der Presselegimitation führen.
Das IOC ist um Aufklärung bemüht
Auch wenn der Nachrichtensender diese Aussagen weitestgehend relativiert hat, bestätigte ein Radiosender (FreeEurope) die Aussagen und Einschränkungen aus dem russischen Nachrichtenkanal. Weiterhin sollen die Sicherheitsmaßnahmen noch viel tiefer greifen als bislang bekannt geworden ist. So ist mit einer strikten Überwachung durch die russische Regierung zu rechnen. Um die Meldung zu entschärfen, wurde vom zuständigen IOC inzwischen ein entsprechendes Dokument veröffentlicht. Darin heißt es etwa, dass es Sportlern und anderen akkreditierten Personen unter bestimmten Umständen erlaubt ist, in privater Form, Fotos veröffentlichen zu dürfen, auch die private Berichterstattung wie in einem Blog soll erlaubt und sogar erwünscht sein. Das bedeutet aber auch, dass Journalisten diese Form der Berichterstattung tatsächlich untersagt wird.
Genehmigungen und Einschränkungen. Ein Leitfaden für den Umgang mit digitaler Kommunikatiostechnik
In dem hier verlinkten Dokument des Deutschen Olympischen Sportbund wird beschreiben, dass die Berichterstattung aus der Ich-Perspektive erlaubt sei, damit können persönliche Eindrücke geschildert und auch auf sozialen Netzwerken veröffentlicht werden. Untersagt ist jedoch die Darstellung aus der journalistischen Perspektive. Dabei dürfen weder Fotos die von Smartphones oder Tablet PCs aufgenommen wurden, genutzt werden. Außerdem ist es für Journalisten nicht zulässig über die Dienste der Sozialen Netzwerke persönliche Ansichten darzulegen und zu verbreiten.
Was hat Olympia in diesem Land mit Freiheit zu tun?
Die Olympischen Spiele symbolisieren seit jeher die Überbrückung von Differenzen (Olympische Gedanke). Sie stehen für Freiheit und Frieden. Neue Medien wie Smartphones und Kommunikationstechnik, lassen das Weltgeschehen greifbarer machen. Viele Menschen nutzen ihre mobilen Geräte, um ihre Gefühle und Ansichten mit anderen Menschen zu teilen. Dieses Gebaren, der Freiheitsgedanke steht im Widerspruch zum kommenden Austragungsort Sochi. Bereits im Vorfeld häufen sich die Meldungen, dass die Athleten, Zuschauer und Berichterstattungsmedien mit Einschränkungen ihrer persönlichen Meinungsäußerung konfrontiert werden.
Bildquelle: sochi.ru