Motorola könnte die Telekommunikationsbranche in Zukunft mit einem neuartigen Konzept weiter beleben und Impulse geben. Mit einem Baukastensystem mit der Bezeichnung “Ara“ wirbt das Google-Unternehmen für ein individuell anpassbares System. Ganz neu ist diese Idee aber nicht und wird bereits von einem niederländischen Startup initiiert.
Moto-Lego?
Das offizielle Motorola-Blog sorgt mit einer aktuellen Meldung für Aufsehen. In dieser wirbt der Hersteller für ein Konzept, ein Smartphone im Baukastenprinzip zu kreieren, beziehungsweise mit einzelnen Modulen den Austausch oder ein Upgrade des Ara-Systems durchzuführen. So stehen unterschiedliche Einheiten wie Display, Akku oder Kamera für das Stecksystem zur Verfügung. Als Basis dient ein Rahmen, der die Einzelteile zusammenhält und miteinander verbindet.
Viele Argumente für das “ARA“-Konzept
Neben dem kreativen Ansatz birgt das Projekt weitere Aspekte, die eine Entwicklung positiv beeinflussen könnten. Durch den Austausch der Systemkomponenten müsste nicht gleich das ganze Smartphone ersetzt werden, was natürlich der Ökologie und der Nachhaltigkeit zugutekommt. Außerdem können sich Nutzer Schritt für Schritt ihr System upgraden, und so ihrem jeweiligen Budget anpassen. Unterschiedliche Farben sind weitere Gründe für ein individuelles Smartphone. Wer gerne aktuelle Apps auf seinem System laufen lassen möchte, könnte mit einer Kombination aus beserrer CPU und RAM für mehr Leistung sorgen. Diejenigen, die gerne fotografieren, erhalten durch ein erweitertes Kameraangebot ebenfalls passende Erweiterungen. Ein kritisches Thema ist aktuell der Austausch des Akkus. Immer mehr Unternehmen verbauen diesen so in das Gerätesystem, dass ein Austausch nur werkseitig und mit hohem Aufwand erfolgen kann. Durch ein simples Austauschen wäre auch diese Unbeliebtheit überwunden.
Motorola geht aus der Tradition heraus gerne ungewöhnliche Wege
Auch wenn das Konzept eigentlich sehr logisch erscheint, ist die Implementierung auf dem derzeitigen Markt ein großes Problem. Die Hersteller verfolgen andere Konzepte, in denen es sicher nicht vorrangig um die Langlebigkeit eines Komplettsystems geht. Die Vermarktung und der Absatz von Einzelmodulen erscheint unter diesem Gesichtspunkt nur wenig lukrativ. Außerdem stehen die Konzepte der Geräte meist mehrere Jahre im Voraus fest. Diese Serien werden dann mit neuen Genrationen fortgeführt und verbessert. Große Sprünge gibt es deshalb kaum zu erwarten. Motorola würde sich hierbei von den gängigen Praktiken lossagen – wieder einmal. Das jetzige Google Unternehmen ist aber auch für seine Innovationsgedanken bekannt. In den USA startet bereits die Motorola Serie Moto X. Hier haben Kunden die Möglichkeit, ihr Smartphone aus unterschiedlichen Designvarianten individuell zusammenzustellen. Das Konzept “Ara“ wäre dann eigentlich auch eine logische Konzeptfortführung. Das Motorola Moto X ist zurzeit nicht in Deutschland verfügbar. Google testet hierbei regional noch aus, der europäische Markt wird also nicht unbedingt als Initiator gehandelt.
Wer hat`s erfunden? Die Niederländer
Auch wenn sich das “Ara“-Modell vielversprechend anhört, eine Motorola Erfindung ist dies nicht. Der Niederländer Dave Hakkens versucht derzeit mit seinem eigenen Designkonzept “Phonebblocks“ für Akzeptanz beziehungsweise Geldgeber zu werben. Ähnlich des Crowdfundig, geht es nun darum, mit möglichst vielen Stimmen die Erfindung zu realisieren. Inwieweit sich Motorola nun von der Idee von Hakkens hat inspirieren lassen. Das offizielle Motorola-Blog berichtet aber ebenfalls über das “Holland-Konzept” und beschreibt dabei über eine Kooperation mit dem Phoneblocks Erfinder. Es scheint also, dass das Startup einen Partenr finden konnte.
Bildquelle: http://motorola-blog.blogspot.de/2013/10/goodbye-sticky-hello-ara.html