Durch die noch andauernde Mobilfunk Übernahme von E-Plus durch O2 kommt auch Bewegung ins Spiel hinsichtlich Mobilfunklizenzen. O2 benötigt die bestehenden Funklizenzen von E-Plus nicht sondern kann diese weitergeben und verkaufen. Dementsprechend wird es einen Wechsel im Rennen der vier großen Anbieter geben.
Während die EU-Kommission noch immer mit der abschließenden Prüfung zur Übernahme von E-Plus durch O2 beschäftigt ist, werden im Hintergrund bereits neue Verträge abgeschlossen. In Deutschland besitzen vier Mobilfunkanbieter (T-Mobile, Vodafone, O2 und E-Plus) die nötigen Lizenzen zur Nutzung eines eigene Mobilfunknetzes. Alle anderen Anbieter stellen ihre Leistungen bei einen der vier Hauptanbieter in Rechnung. Der Mutterkonzern O2-Telefonica gibt einen Teil seiner Lizenzen nun einem weiteren Anbieter zum Verkauf weiter. Dieser Konzern ist Drillisch und ist bislang ohne eigenes Mobilfunknetz mit den Marken: Simply und Discotel aktiv. Genaue Zahlen beschreiben eine Abgabe von einem Fünftel der bestehenden Telefonica rechte. Weiterhin erhält Drillisch ein Vorkaufsrecht um den Bestand weiter vergrößern zu können.
Auch wenn die Übernahme der bisherigen Nummer 3 und 4 kaum zu verhindern ist, Kritiker sehen hierbei einen Preisanstieg für die Kunden folgen. Denn mit über 50 Millionen aktiven Kunden, wird der Zusammenschluss zum größten deutschen Anbieter. Einen interessanten Marktvergleich beschreibt mobilbranche.de. Hier wird aufgeführt, dass es solch ein ähnliches Beispiel aus Österreich bereits nach kurzer Zeit zu Preiserhebungen geführt hat. Dort existierten nach einer Übernahme nur noch drei Konzerne, der reduzierte Wettbewerb führte dazu, dass deutlich höhere Preise an die Kunden weiter gegeben werden konnten.
Bereits seit einigen Monaten zeiht sich die geplante Übernahme hin. Erst gab es unternehmerische Bedenken von Investoren, nun dauert die Prüfung der EU-Kartell-Behörde und der EU-Kommission ebenfalls schon geraume Zeit. O2 sichert sich mit der E-Plus Übernahme ein gut ausgebautes HSDPA+Netz von E-Plus. Allerdings ist der Ausbau mit LTE noch nicht weit fortgeschritten. Je nachdem wie lange sich der Abschluss noch in die Länge zieht, bleibt dabei auch abzuwarten wie Telfonica mit einer Vorgabe der EU umgehen wird. Diese hat nämlich entschieden, dass im Jahr 2015 die Abschaffung von Roaminggebühren abgeschafft wird. Je länger sich die Übernahme also nun hinzieht umso größer wird auch der Verlust mit der Sparte Auslandstelefonie sein.
Eine bislang bestehende Problematik konnte Telefonica im Vorfeld beseitigen. Der Großaktionär vom E-Plus Mutterkonzern, die niederlänische KPN-Gruppe, hatte erst sein Stimmrechtsveto eingelegt. Für seine Begriffe wahr der ausgehandelte Preis zur Übernahme deutlich zu gering, E-Plus würde unter Wert verkauft werden. Der Mexikaner konnte inzwischen überzeugt werden. zumindest die internen Differenzen wurden also beseitigt.